Über uns

Michael Schaaf

Mit viel Herzblut, Energie und Fleiß führt Michael Schaaf seine Schreinerei seit 1994. Große Freude zeigt er an der Weitergabe seines erarbeiteten Wissens und der gemachten Erfahrungen. So war er auch für die Beantwortung der im Folgenden gestellten Fragen sehr offen. Er erzählt, welche Kriterien den Beruf des Schreiners so interessant machen, warum ein Betrieb wie seiner auch zukünftig fester Bestandteil des Wirtschaftsraumes auf der Schwäbischen Alb sein sollte und weshalb die Arbeit in der Schreinerei Schaaf anders ist als die in einem Großkonzern.

Heute möchten nur noch wenige Jugendliche eine handwerkliche Ausbildung beginnen. Das war damals noch anders. Warum hast Du dich entschieden, dem Beruf als Schreiner nachzugehen?

 Ich sehe den Beruf Schreiner als sehr abwechslungsreich an. Neben Holz werden auch spezielle Holzwerkstoffe, Kunststoffe, Glas und Metall verarbeitet. An der Arbeit mit Holz hatte ich schon immer Freude. Auch weil Holz ein Naturprodukt ist. Der Ansporn, daraus etwas Ansehbares und Gebräuchliches zu schaffen, ist für mich schon immer groß gewesen. Die Herausforderung, etwas Individuelles und Einzigartiges zu erstellen, reizte mich. Das Ziel ist es bis heute, dem Kunden durch meine Arbeit eine lang anhaltende Freude zu schenken. 

Bei welchem Betrieb hast Du damals Deine Ausbildung begonnen und wie lange hat diese gedauert?

 Meine Ausbildung zum Schreiner habe ich im Alter von 15 Jahren in Heroldstatt bei der Schreinerei Georg Färber & Sohn begonnen. Diese dauerte 3 Jahre.

Was macht den Beruf Schreiner besonders und welche Fähigkeiten muss man dazu haben?

Den Beruf Schreiner zeichnet seine Vielfältigkeit aus. Dabei ist nicht nur die bloße Bearbeitung und Gestaltung von Holz bedeutsam. Um einen individuellen Kundenwunsch zu erfüllen, ist auch der gezielte Einsatz von Kunststoff, Glas oder Metall sehr wichtig. Außerdem werden clevere Ideen und Kreativität benötigt. Anfängliche Fähigkeiten sind relativ. Wie in anderen Berufen ist der Wille, sich weiterzuentwickeln, notwendig. Die Kunst ist es später, punktuell Hand anzulegen um möglichst effizient zu sein. Ein handwerkliches Geschick ist daher von Vorteil. Auch das räumliche Denken und ein ausgeprägtes Vorstellungsvermögen könnten eine Rolle spielen.

Was ist der Unterschied zwischen der Arbeit eines Schreiners in Deinem Betrieb und in einem Großkonzern? 

Der maßgebliche Arbeitsunterschied zwischen unserem Betrieb und einem Großkonzern liegt in der Ausprägung der einzelnen Produktionsschritte. Bei den Konzernen wird beispielsweise in der Planung diskutiert, ob das Produkt nur im Inland oder auch im Ausland vermarktet wird. Diese Überlegungen bewegen sich dort in einer ganz anderen Sphäre wie in unserer Schreinerei. Unser Aktionsradius ist viel übersichtlicher. Die Mitarbeiter bei uns sind in jeden Produktionsschritt involviert, von der Planung bis zum Aufbau beim Kunden. Dem einzelnen Mitarbeiter ist es somit auch möglich, Ideen frühzeitig einzubringen und Probleme rechtzeitig zu erkennen. In einem Großkonzern ist ein Schreiner oft nur für einen Produktionsschritt zuständig, beispielsweise für die Montage oder die Lackierung.

Welche Ausbildungsberufe können Jugendliche in Deinem Betrieb beginnen?
Bei uns können Jugendliche eine Ausbildung als Schreiner oder zum Holzmechaniker beginnen. Diese dauern 3 Jahre und schließen mit der Gesellenprüfung ab. Im Rahmen eines Praktikums ist es natürlich möglich, zunächst Einblick in unseren Betrieb und die Arbeit eines Schreiners zu erhalten.

 

Wie wichtig sind Dir junge Mitarbeiter in Deinem Team?

Wir sind sehr offen gegenüber Jugendliche welche bei uns eine Ausbildung beginnen möchten oder diese bereits vollendet haben. Sie bringen einen „frischen Wind“ in unseren Betrieb und zeichnen sich durch neue Ideen und Vorstellungen aus.

Was waren die weiteren Schritte nach Deiner Ausbildung?

Nach Abschluss meiner Ausbildung visierte ich den Meistertitel an. Voraussetzung dafür waren fünf Gesellenjahre. Der Meistertitel bestand damals aus vier Teilen von welchen ich die ersten Beiden in Teilzeit und die letzten Zwei in Vollzeit absolvierte.

Warum hast Du dich damals entschlossen, ein eigenes Unternehmen zu gründen? 

Den Wunsch, eine eigene Schreinerei zu führen, hatte ich schon sehr früh. In den Gesellenjahren wurde dieser durch die steigende Nachfrage nach meiner Arbeit bestärkt. Die Möglichkeit, meinen Ausbildungsbetrieb zu übernehmen, habe ich dann wahrgenommen. Das war im Jahr 1994.

Wie sahen Deine Anfänge aus, welches Leistungsangebot hattest Du, wie viele Mitarbeiter waren beschäftigt und wie ist die Situation heute?

Als ich meinen Ausbildungsbetrieb übernommen hatte und zur Schreinerei Schaaf firmierte waren zwei Mitarbeiter beschäftigt. Hinzu kam dann später ein Auszubildender. Damals fokussierten wir uns hauptsächlich auf den Möbelbau und die Bauschreinerei. Durch unseren Umzug in die neue Halle im Jahr 2000 konnten wir unser Spektrum erweitern. Es folgten der Spezialmöbelbau (Fahrzeuge), die Errichtung von Terrasse/Dachbalkon und sämtliche Erweiterungen im Außen-/ sowie dem individuellen Innenbereich. Heute beschäftigen wir 6 Mitarbeiter.

Wie umkämpft ist der Markt für Dein Leistungsangebot auf der Schwäbischen Alb? Wie schaffst Du es, Dich von großen Möbelhäusern abzuheben?

Unterscheiden können wir uns durch Individualität, Variation und Kombination, weil wir nicht serienmäßig produzieren. Unser Leistungsangebot erstreckt sich im Grunde vom Boden bis zur Decke. Zurzeit ist die Nachfrage hoch. Die Marktlage ist jedoch abhängig vom aktuellen Konjunkturzyklus und kann daher nicht pauschalisiert werden.

Warum denkst Du, dass eine Schreinerei wie Deine, weiterhin einen festen Bestandteil in unserem Wirtschaftsraum haben sollte?

Ich denke, dass in Zukunft immer mehr Renovierungen anstehen werden welche nicht durch einen in Serie produzierenden Konzern abgedeckt werden können. Die Individualität in diesem Sektor wird weiter eine enorme Rolle spielen. Außerdem sei gesagt, wie der Schreiner kann’s keiner!